Skifahren Zillertal Sylvester 2014 / 2015
Tag 1 – On the road mit Hildrud ….
Schneesturm Hildrud ist über Süddeutschland angekündigt. Genau an diesem Tag wollen wir von Berlin startend nach Österreich. Mal wieder ins Zillertal. Dieses Mal haben wir ein Hotel in Stumm gebucht.
Hildrud lässt uns zwar unbeschadet ankommen. Dennoch verzögert sich die Fahrt, denn im kompletten Zillertal ist selbst am Abend Stau. Das habe ich so noch nie erlebt.
Tag 2 – Zell am Ziller
Unser erster Tag auf der Piste. Zum Einstieg haben wir uns Zell am Ziller ausgesucht und fahren mit der Rosenalmbahn hinauf. Ein Skipass für 6 Tage kostet hier 230 Euro pro Person. Damit kann man alle Skigebiete im Zillertal besuchen. Den Kauf dieses Komplettpasses kann ich empfehlen, denn so wird es garantiert nicht langweilig und Du lernst alle Facetten des winterlichen Zillertales kennen.
Oben angekommen. Es ist bewölkt, die Sicht mäßig und recht bald beginnt es auch zu schneien. Nicht ganz optimale Bedingungen und trotzdem fahren wir ein paar Pisten ab. Nunja. Als langjährige Skifahrer sind wir viel gewohnt, doch was wir hier heute so erleben grenzt an Wahnsinn. Die Hänge und Lifte sind extrem gut gefüllt, mehr als ich es je in diesem Tal erlebt habe.
Die drei Skischulen am Ort schicken ihre Skischüler alle auf einen Miniübungshang. Die Lernausbeute des ersten Tages ist damit höchstwahrscheinlich eher gering. Zudem sehen wir, wie die Schüler ewig lange am einzigen Förderband warten müssen, ständig stoppt es und das zweite Band ist ausser Betrieb. Reiner Sichtbefund: Daumen runter.
Wir kehren ein in der Nähe vom Kreuzjoch in den Arena Stadl. Große helle Hütte, welche mir auf Anhieb gefällt. Besonders die Sitzbänke am Fenster sind toll, denn darunter befindet sich die Heizung. Suppenpreis für eine kleine Gulaschsuppe hier: 3,80 Euro. Kaiserschmarren 8,80 Euro. Es herrscht Selbstbedienung und wir konnten in aller Ruhe unsere Mittagspause zelebrieren.
Fazit des Tages:
Frieren. Schneien. Schneehaufen und viele Menschen … nix wie runter vom Berg, Verletzungsgefahr bei diesen Bedinungen.
Das Plus an diesem Skigebiet:
Hier startet die Arena-Tour Richtung Königsleiten und weiter nach Krimml. Tolles Skisightseeing. Bei schönem Wetter – MACHEN!
Ein weiteres großes Plus sind ausreichend Parkplätze in der Nähe der 2 Einstiegslifte.
Tag 3 – Skigebiet Kaltenbach Hochzillertal
Wir haben die App von Bergfex im Auge, welche uns verrät, dass auch heute im Laufe des Tages Schneefall kommen wird.
Doch beginnen wir den Tag zunächst mit wunderschönem Licht. Leicht verhangende Wolken und Sonne ergeben ein eindrucksvoll beleuchtetes Bergpanorama. Mit uns strömen wieder Tausende in Richtung der Bergbahn und somit auf die Hänge. Fast schon unheimlich und dennoch mischen wir uns unter. Schließlich wollen wir Skiiiii foan …..
Temperatur auf dem Berg: -14° ….Bibber.
Ein paar Mal arbeiten wir uns mehr oder weniger mühselig die Hänge runter. Neuschnee, darunter verharschter Schnee und teilweise Eis macht es uns schwer eine konstante Fahrlinie zu finden. Zudem wuselt hier alles durcheinander. Selbsternannte Rennläufer völlig kopflos, Kinder, naive Fahranfänger – ach die Bedingungen sind auch heute bescheiden.
Mittags beginnt es zu schneien, die Wolken hängen bis ins Tal. Sicht ist gleich Null. Es wird immer schlimmer auf dem Hang, es ist weniger ein fahren sondern eher ein „hoffentlich kommen wir heil unten an“. Spass macht das leider gar nicht und wir entschließen uns länger als je zuvor einzukehren.
Die Platzlalmhütte in der Nähe der Haupt- oder Zentralstelle des Skigebietes lässt uns 3 Plätze finden. Eine Hütte mit extrem gut organisiertem Bedienservice. Spätzle – sehr lecker. Kaiserschmarrn – sehr lecker. Gute 1,5 Stunden verbringen wir hier zum Auftauen der Hände und Füße.
Einen Versuch starten wir nochmals am Hang und fahren mit dem „Sonnenjet“ ganz nach oben auf 2360 Meter. Woooahh. Der Wind pfeift. Die Piste ist sehr schlecht zu sehen und zudem noch glatt. Nix wie runter. Katastrophe und trotzdem irgendwie aufregend.
Fazit des Tages:
Wir hoffen der Wetterbericht stimmt und es kommen besser Tage!
Das Plus an diesem Skigebiet:
Ein praktisches Parkhaus schluckt mächtig viele Urlauberautos weg.
Die Hans-Eberharter Talabfahrt. (Goldpiste) …die muss man einfach mal gefahren sein … (leider war sie heute noch nicht fahrbar wegen zu wenig Schnee, wir kennen Sie aber aus dem letzten Jahr)
Das Gebiet ist mit dem Übergang nach Hochfügen extrem weitläufig.

Die Wolken hängen auch heute mehr als tief. Es schneit wie verrückt und wir sind mehr als unschlüssig, ob wir überhaupt auf einen Berg hochfahren sollen. Wir tun es doch. In Zell am Ziller sind 70% der Lifte wegen Sturm gesperrt – hören wir. Und sind gespannt, wie es im kaum entfernten Mayrhofen wohl ist.
Auto können wir auch gegen 10.00 Uhr noch problemlos auf einem der 4 großen Parkplätze abstellen. Wir stapfen zunächst durch den Neuschnee zur Anzeigetafel, um festzustellen, dass hier 90% der Lifte und Pisten geöffnet sind. Ok – dann hoch.
Wir fahren mit der Horbergbahn. Eine Gondel für glaube ich 8 Leute. Heute haben wir mal eine für uns ganz allein. Sind spät dran. Wir landen am Zentralplatz im Horbergtal, riesiges Gewimmel genau wie gestern.
Im Laufe des Tages versuchen wir verschiedene Pisten. Alles geht so weit ganz gut. Sicht akzeptabel, Schnee schön weich. Nur ab und an muss ich über eisglatte Pisten fluchen. Blitzblankes Eis. Muss man sich mal vorstellen – wie beim Schlittschuhlaufen – nur dass es bergab geht. Bremsen zwecklos …. uuuahhhh …. Naja. Irgendwo liegt auch wieder Schnee und die Ski bekommen wieder Grip.
Nach paar Stunden kriecht dann doch die frostige Kälte in die Glieder und wir entscheiden uns für einen kleinen Bummel durch Mayrhofen. Das hat fast schon Tradition. Wir kennen uns aus und zunächst genehmigen wir uns in einer Bäckerei Kaffee und ein süßes Teilchen. Hmmmmm. Ich habe einen Krapfen komplett mit Schokoüberzug. Lekkker! Wir bummeln weiter und müssen auch hier heute ab und an die Kamera zücken. So viele Menschen. Unglaublich. Selbst die Haupteinkaufsstraße ist für den normalen Durchgangsverkehr gesperrt, vermutlich damit die unzähligen Skibusse die viel unzähligeren Touristen aus- und auch einladen können. Und weiterhin schneit es unablässig.
Fazit des Tages:
Sich nicht so viel vom Kopf leiten lassen, sondern einfach machen. (Wir hätten nie geglaubt, bei diesem Wetter heute so viel Ski zu fahren.)
Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung! 4 Pullover und dann geht das schon.
Das Plus an diesem Skigebiet:
Schönes gemischtes Skigebiet – für jeden findet sich die passende Piste.
Optimaler Einstieg ins komplette Skigebiet von Mayrhofen / Finkenberg. Gute Parkmöglichkeit und dann Überfahrt zum Beispiel zur Eggalm oder von Finkenberg aus sogar mit dem Greenliner (Bus) nach Hintertux (die Busfahrt dauert wohl so 35 Minuten).
Die Nähe zu Mayrhofen garantiert auch nach dem Skifahren noch ein kleines Shoppingerlebnis in unzähligen Sportgeschäften.
Tag 5 – Horberg
Trotz schlechter Sicht im Tal, sind wir heute wieder zuversichtlich, ein paar Pisten runterfahren zu können. Doch was uns auf dem Berg erwartet, lässt sich kaum mit Worten beschreiben.



Fazit des Tages:
…ob der schlechten Sicht fällt mir folgendes Zitat ein: … „Man sieht nur mit dem Herzen gut – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ A. de Saint Exupery
Das Plus an diesem Skigebiet:
Die Vielfalt der Pisten lässt Anfänger und Fortgeschrittene gemeinsam einen schönen Tag verbringen.
Tag 6 – Kaltenbach / Hochzillertal
Ein Traum. Die Gondel der Kaltenbacher Seilbahn schwebt mit uns durch den Hochnebel, durchbricht ihn und dann empfängt uns der erste Tag des Jahres mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Einen vollen Tag haben wir Zeit, so ziemlich alle Pisten des weitläufigen Gebietes abzufahren. Zunächst fahren wir mit dem Sunjet auf die höchste Spitze und von hier aus gibt es den Übergang nach Hochfügen. Die Pisten sind vom Grunde her super, ich wiederhole mich und dennoch, noch einmal ….Menschen über Menschen. Und wo viele Menschen sind, sind auch bald viele Schneeberge.


Fazit des Tages:
Früh aufstehen lohnt sich. Und: Über den Jahreswechsel sollte man in einem Urlaubsgebiet wie dem Zillertal keine Ansprüche Lifte ohne Warteschlangen oder leere Pisten haben.
Das Plus an diesem Skigebiet:
Gleich zwei Seilbahnen bringen die Skifahrer hoch auf den Berg und damit in dieses sehr schön weitläufige Skigebiet. An schönen Wochenendtagen empfehlen wir jedoch einen anderen Berg im Zillertal zu wählen, denn dann kommen viele Tagestouristen aus Süddeutschland.
Tag 7 – Horberg – Urlaubsausklang
Laut dem Bergfexwetterbericht, wartet auch der heutige Tag zunächst mit Sonne auf. Wir starten gegen 9.00 Uhr an der Talstation und ganz entgegen unserer Erwartungen ist es heute noch überschaubar entspannt. Scheinbar sind doch schon viele abgereist. Die Sonne lacht und wir lachen zurück.



Wir wollen mehr, also entschließen wir uns entgegen unseres Planes doch noch Richtung Eggalm zu fahren. Es ist so ca. 11.30 und die Pisten verwandeln sich nun zu gruseligen Buckelpisten. Ein langer Ziehweg (blaue Piste) bringt uns zum Vogelnest und von hier aus mit dem Sessellift hoch auf die Eggalm. Ein wunderbarer Blick Richtung Tuxer Gletscher eröffnet sich uns, fast zum Greifen nah, die Sicht ist heute perfekt.
Die nächste Abfahrt geht rasant um die Buckel, über die Buckel. Blau (also leichtestes Niveau) scheint uns diese Abfahrt Richtung Lattenalmlift wahrlich nicht. Gerade als wir ankommen, wird der Lift geschlosse. Viele Leute sitzen mit baumelnden Beinen noch im Lift. Sieht mir ganz nach Stromausfall aus und wir haben höchstwahrscheinlich mächtig Glück gehabt. Halbe Minute eher und wir hätten die nächste Stunde ebenfalls im Lift verbracht.

Wir gönnen uns noch eine kleine Belohnung in Form von Kaffee und Kuchen im Stadtcafe von Mayrhofen und lassen die wettertechnisch sehr durchwachsene Woche schön entspannt ausklingen.
Fazit des Tages:
Ego ausschalten und den Berg unverzüglich verlassen, sobald die Pisten oder die Sichtverhältnisse schlecht werden.
Das Plus an diesem Skigebiet:
Man muss nicht unbedingt zurück zum Horberg, um den Berg zu verlassen. Rastkogelbahn oder auch Penkenbahn führen ins Tal und damit zu den Skibussen.

















Ein Kommentar
Ich habe ja gehört, dass Zillertal sehr schön in der Winterzeit ist. Wir würden gerne als Familie einen Trip nach Zillertal planen und Ski fahren. Muss nur ein Gasthaus finden und buchen.