Tripp Tipp

Kurztripp – Sächsische Schweiz

Lesedauer 6 Minuten
Elbe bei Wehlen - Sächsische Schweiz
Elbe bei Wehlen – Sächsische Schweiz

Diese Kurzreise bringt uns in circa 2,5 Stunden von Berlin nach Wehlen in der Sächsischen Schweiz. Wir reisen Freitagabend an und beziehen das wirklich mit Herz geführte Quartier in der Pension am Nationalpark. Das Haus ist direkt am Elbufer zwischen Wehlen und Rathen gelegen. Es herrscht maximal Anliegerverkehr, damit wird uns relativ viel Ruhe beschert. Wir wohnen in Zimmern mit den ortstypischen Namen Papststein, Kleiner Bärenstein, Falkenstein und Hirschgrund. Hier kocht tatsächlich der Chef persönlich und bei deftiger Hausmannskost planen wir den folgenden Tag.

Samstag – Gamrig, Bastei, Höllengrund & Zscherregrund

Samstag und wir starten Richtung Rathen. 3km geht es auf dem asphaltierten Elberadweg entlang.

Auf dem Elberadweg nach Rathen
Auf dem Elberadweg nach Rathen

Nur durch den Tipp eines ortskundigen Wanderers sind wir Anfang des Jahres auf den Gamrig aufmerksam geworden. Genau dort wollen wir jetzt erst einmal hin. Dieser Stein ist nicht ausgeschildert und selbst auf den detaillierten Wanderkarten von Rolf Böhm(*)
sehr unscheinbar. Im Ortszentrum halten wir uns zunächst Richtung Hohnstein. Am Haus des Gastes links abbiegen in den Füllhölzelweg. Entlang des Garagenhofes geht es gleich in den Wald. Nach nur wenigen Metern im Wald biegt man rechts ab.

...rechts rum gehts zum Gamrig...
…rechts rum gehts zum Gamrig…

Dieser Weg ist unbeschildert, doch wenn er gnadenlos ansteigt, seid ihr richtig. Generell nun dem Hauptweg immer leicht aufsteigend folgen. Nach kurzer Zeit erscheint links eine Treppe. Hier steht auch das erste Mal Gamrig am Schild.

Treppenstufen zum Gamrig
Treppenstufen zum Gamrig

Die 290 Stufen (gut das Mutti gezählt hat) hinauf und eine erstklassige Aussicht über das Elbtal tut sich auf.

Herrlicher Blick vom Gamrig
Herrlicher Blick vom Gamrig

Bei herrlicher Sonne erobern wir den Gipfel, kraxeln ein wenig umher und versuchen die in der Ferne liegenden Gipfel zu erkennen und vor allem zu benennen. Kleiner Sicherheitshinweis. Der Gamrig ist nicht abgesichert durch Geländer oder ähnliches. Wer also nicht ganz höhentauglich ist, geht am besten immer an der Wand lang.

Das Wetter ist zu gut, die Bastei ist quasi Pflicht und so steigen wir vom Gamrig wieder hinab, schlendern durch Rathen Richtung Amselseee. Kurz vorher, eigentlich nicht zu übersehen, taucht das Forellenstüberl auf. Kleine Einkehr. Für Vegetarier wie mich, sieht es kulinarisch nicht so gigantisch aus – aber Soljanka, Lachsbrötchen und geräucherte Forelle macht zumindest die anderen glücklich.

Die Stärkung war noch mal wichtig, denn am Amselsee vorbei geht es in die sogenannten Schwedenlöcher. Unglaubliche 890 Stufen. Da kommt mal richtig Farbe ins Gesicht und die Lungen weiten sich. Eine Hochzeitsgesellschaft kommt uns entgegen. Brautkleid und Wanderschuhe – mal was anderes.

Schwedenlöcher
Schwedenlöcher
Herausforderung auf dem Weg nach oben ....
Herausforderung auf dem Weg nach oben ….
Einfach irre was die Natur uns so zu bieten hat!
Einfach irre was die Natur uns so zu bieten hat!

Große Belohnung für den harten Aufstieg ist die Aussicht von der Bastei sowie von der Basteibrücke. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr stehe ich nun hier oben und schaue auf die Elbe, die sich wie ein großes breites Band Richtung Dresden schlängelt. Unglaublich voll hier oben aber dennoch immer wieder schön.

Die Elbe von oben
Die Elbe von oben

Den Rückweg nach Wehlen nehmen wir dann über den Steinernen Tisch, den Höllengrund und den von hohen teils bemoosten Felsen gesäumten Zscherregrund. Kurze Versuche der totalen Stille. Doch irgendeiner plappert immer.

Zscherregrund
Zscherregrund

Dann kommt man direkt in Wehlen auf dem schnuckeligen Marktplatz an. Einkehr beim Bäcker neben der Kirche ist Pflicht. Auch wenn wir unsere Eierschecke heute auf den Pappteller auf die Hand und ohne Kaffee nehmen, so war sie doch extrem lecker.

Marktplatz in Wehlen
Marktplatz in Wehlen

So allmählich fangen bei allen die Gelenke zu klingeln an und wir staunen nicht schlecht. Zurück in der Pension am Nationalpark zeigt die Navigation knapp 17 Kilometer und der Schrittzähler 28.000 Schritte an. Eine heiße Dusche und ein tolles Abendessen läuten die Regeneration ein.

Der Sonntag – Die Brandaussischt und Hohnstein

Der Morgen startet mit leichten Nebelschwaden über der Elbe.

Morgenstimmung
Morgenstimmung

Dann bringt es das Frühstück hervor. Heute darf es am besten keine Steigung geben. Leichte Erschöpfung hängt uns vom Vortag noch nach und so fahren wir nach Hohnstein. Durch den Ort hindurch gibt es den Parkplatz Nummer 4. Direkt gegenüber vom ASB Gebäude. Hier startet der fast eben verlaufende und übrigens Kinderwagen- und Rollstuhltaugliche Weg zur Brandaussicht mit Brand Baude.

Bei schlappen 4° Celsius wandern wir die knapp 3 Kilometer durch den Wald. Nach gut einer halben Stunde erreichen wir die Brandaussicht. Mittags zwar gegen die Sonne – aber viele der üblich verdächtigen Steine der Sächsischen Schweiz präsentieren sich panoramaartig. Ort Wehlen, Gamrig, Rauenstein, der Kleine und Große Bärenstein, Festung Königstein, Lilienstein, Gohrisch, Papststein, Zirkelstein und das Schrammsteingebiet können wir identifizieren.

Brandaussicht
Brandaussicht

Ob der winterlichen Temperaturen können wir nicht lange auf der Aussichtsterrasse sitzen, doch um die Ecke gibt es gleich noch die Aussicht Hafersäcke. 3 Minuten Weg und ein weiterer toller Ausblick tut sich auf.

Aussicht Hafersäcke
Aussicht Hafersäcke

Um uns aufzuwärmen kehren wir danach in die Brand Baude ein. Schmackhaftes üppig portioniertes Essen in quirliger aber dennoch gemütlicher Baude. Danach schlendern wir durch den Wald zurück zum Parkplatz und von hier aus direkt weiter noch mal kurz in den idyllischen Ort Hohnstein. Viele farbenfrohe Fachwerkhäuser, die schöne Kirche und eine majestätische Burg zieren diesen am Hang gelegenen Ort. Die kleine Teestube am Markt zieht uns an und auch hier werden wir mit Herz bedient. Ein schönes Wochenende klingt aus.

Kirche Hohnstein
Kirche Hohnstein

Bei all den vielen schöenen Eindrücke hat in der internen Auswertung übrigens der Gamrig gewonnen.

Blick vom Gamrig
Herbstlicher Blick vom Gamrig

Vielen Dank an meine Mitreisenden Sabine, Hans-Jürgen, Anja, Monika und Markus.

...ich war dabei!!
…ich war dabei!!
Herbst in der Sächsischen Schweiz
Herbst in der Sächsischen Schweiz
Herbst in Hohnstein
Herbst in Hohnstein

2 Kommentare

  • Das ist wieder ein guter und sehr treffend formulierter Reisebericht und tolle Aufnahmen sind Dir da gelungen…. Heimat, wo sie am schönsten ist…

    Antworten
    • Danke Anja…. schön zu wissen, dass es treue Blogleser(innen) gibt. Dann macht mir das Schreiben gleich noch mehr Spass 🙂 Lg Sandra

      Antworten

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