Tripp Tipp

Lila Landschaft Lüneburger Heide – ein Kurztrip

Lesedauer 11 Minuten

Lila. Unglaublich viel Lila. Jeder von Euch kennt diese kleinen Töpfchen mit Heidekraut, welche im Herbst feilgeboten und so hübsch mit Kürbis und Co. in einem Schälchen drappiert werden. Das es allerdings Heidekraut gibt, weiter als das Auge reicht – konnte ich mir bis zum Besuch in der Lüneburger Heide nicht im Ansatz vorstellen. Mittlerweile waren wir zweimal in der Lüneburger Heide und haben unserer Streifzüge jeweils vom kleinen Örtchen Oberhaverbeck unternommen. Ich bin wahnsinnig fasziniert von diesem Naturschutzgebiet und deshalb lade ich Dich heute zu ein paar lila Impressionen ein. Du erfährst außerdem, wo meine besten Fotospots der Lüneburger Heide sind und welche Wegmarken der Heide du auf keinen Fall verpassen solltest. Mach es Dir erst einmal so richtig gemütlich, vielleicht mit einem Heidehonigstüllchen oder auf einem Heidschnuckenfell und dann starte ich erst mal mit einer Impression:

Die fotogensten Bänke stehen in der Lüneburger Heide

Bänke gibt es in der Lüneburger Heide unzählige, die sind zum Ausruhen wunderbar, stellen aber den ersten von unzähligen tollen Fotospots in der Lüneburger Heide dar.

Als ich an dieser Bank vorbei kam, erinnerte ich mich an einen Satz, den ich in meiner Yogalehrerausbildung gelernt habe:

„Der Sonnenschein göttlichen Reichtums hat soeben die dunklen Wolken durchbrochen – ich bin Gottes Kind. Was er hat, das habe ich auch.“

Setzt Dich doch!

Damals war das sehr abstrakt für mich. Mit Gott als Personifizierung habe ich nicht so viel am Hut – aber falls er Liebe in Form von Landschaft sein soll, dann trifft es dieses Bild wohl auf den Punkt und holt mich ab.

Wann immer die Sonne, genau wie auf dem Bild punktförmig durch die Wolken bricht – fällt mir dieser Spruch wieder ein.

Stell´ Dir nun einfach noch vor, es weht ein ganz zarter, leicht herber Blütenduft umher. Du hast alle Zeit der Welt und lässt den Blick einfach im lila Meer versinken. Einatmen. Ausatmen. Wunderschön.

Wenn du auch so ein Bank-Fotonerd bist, findest du eine Menge. Zum Beispiel diese hier auf dem Wilseder Berg:

Unterkunft in Oberhaverbeck

Das kleine Örtchen Oberhaverbeck liegt so günstig, dass die Wanderwege unmittelbar in die Lüneburger Heide führen. Für Wohnmobiltouristen bietet der Ort einen riesigen Wohnmobilstellplatz. Dieser ist mit 15 Euro für ein 24h Flexticket recht fair, zumal die Stellplatzgebühren zur Pflege der Heide eingesetzt werden.

Natürlich gibt es auch einige sehr hübsche Gasthöfe und Pensionen. Dieser hier habe ich von einer Infotatafel entnommen:

  1. Schroershof
  2. Pension Wahlers
  3. Stimbekhof
  4. Hof Bockelmann
  5. Hülsenbusch

Von Oberhaverbeck aus ergeben sich zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit der Pferdekutsche. Wir waren vornehmlich mit dem Rad unterwegs. Mal sind wir ziellos einfach den unzähligen Wegen gefolgt, mal haben wir ganz konsequent einen bestimmten Ort angesteuert. Immer wieder breiten sich faszinierende Blicke vor uns aus. Wie zum Beispiel hier, der samtig grüne und von lieblichem lila gesäumte Weg. Das ist einfach nur der Wahnsinn.

Weg durch die Lüneburger Heide.

Falls du auch mal hierher willst – stelle dich jedoch darauf ein, dass besonders zur Heideblüte die Hölle los ist. Ein Hotel, eine Ferienwohnung oder Pension musst du bestimmt etwas länger im Voraus reservieren. Die Lüneburger Heide, vor allem wenn sie blüht, ist längst kein Geheimtipp mehr. Doch wann blüht eigentlich die Lüneburger Heide?

Die Frage aller Fragen: Wann blüht die Lüneburger Heide?

Eine alte Heidefaustregel besagt, die Heide blüht jedes Jahr vom 08.08. – 09.09. Natürlich gibt es kleine, vor allem witterungsbedingte Schwankungen, deshalb lohnt es sich, dem Heidebarometer zu folgen. Dieses muss man allerdings zu lesen wissen. Auf den ersten Blick fällt dir die Prozentzahl des Barometers ins Auge. Da liest du dann vielleicht 60% oder 70%.

Beachte hierbei bitte, dass es ein Durchschnittswert aller zur Lüneburger Heide gehörenden Heideabschnitte ist. Es folgt der natürlichen Logik, dass einige Bereiche in der Blüte schneller sind als andere, die vielleicht in kühleren Ecken liegen. Diese sind dann weiter unten auf der Webseite des Heidebarometers ebenfalls mit Prozentzahlen belegt, sowie im Text beschrieben, wie weit die Heideblüte am jeweiligen Standort ist. Und während bei unserem letzten Besuch einige Heidebereiche schon deutlich am Abblühen waren, standen andere Bereiche wie zum Beispiel die Region rund um den Totengrund noch in toller Blüte.

Du kannst aber auch den Instagramkanal der Lüneburger Heide beobachten, da werden zur Heideblüte aktuelle Fotos gepostet, an denen ist der Stand der Heideblüte gut zu sehen.

Kann man in der Lüneburger Heide Radfahren?

Ja, man kann in der Lüneburger Heide Radfahren. Es fahren auch unfassbar viele Menschen in der Heide Rad, manche mit E-Bike, manche mit normalen Rädern und auch Rennräder habe ich gesehen.

Auf einige Dinge solltest du dich dennoch vorbereiten, wenn du vorhast, mit dem Rad in der Lüneburger Heide zu radeln, denn nicht alle Wege sind radfreundlich. Ganz im Gegenteil. Gemeine Sandkuhlen und unfassbar viele Wurzeln lauern dir hundsgemein auf, wenn du nicht aufpasst.

Wenn du die sicheren Wege wählen möchtest, ist es sinnvoll, sich eine App oder Kartenmaterial zu besorgen, wo die Radwege eingemalt sind. Diese Karte könnte ich dir diesbezüglich empfehlen. (*)

Nicht immer ist es glücklich, dass sich teilweise Fußgänger und Radfahrer teilen. Hier ist große Vorsicht geboten, denn auf den Wegen bewegen sich neben Wanderern und Spaziergängern natürlich auch Hunde, die gern mal ihren eigenen Kopf haben und Kinder, die auch im Strudel der Heideblüte vor sich hinträumen. Eine funktionierende Klingel ist von Vorteil.

Ausgehende von Oberhaverbeck gibt es insgesamt 10 Radtouren-Rundwege durch die Lüneburger Heide, die in der Beschriftung der klugen Logik der Bezifferung folgen. Ziffer 1-10 bezeichnen:

  1. Kleine Heidetour / 27 km
  2. Schnuckentour / 37 km
  3. Walderlebnis Ehrhorn / 39 km
  4. Nordheide / 39 km
  5. Radenbachtal / 48 km
  6. Schwindebecker Heide 39 km
  7. Pietzmoor-Spitzbubenweg / 54 km
  8. Greifvogelgehege / 25 km
  9. Wildpark Nindorf / 53 km
  10. Behringer Heidetour 22 km

Dieses Buch (*) lädt auf jeden Fall vorab zum Stöbern, Lust bekommen und später zum Nachradeln ein.

Die besten Fotospots der Lüneburger Heide

Die besten Fotospots in der Lüneburger Heide werden die sein, die du selbst entdeckst. Mach dich einfach mit deiner Kamera auf den Weg, scheue dich nicht, mal in oder auf die Knie zu gehen um das beste Motiv einzufangen.

Aber natürlich gibt es Highlights in Sachen Fotospots der Lüneburger Heide und hier werde ich dir einige vorstellen, es sind genau die Orte, die wir ganz bequem mit dem Rad von Oberhaverbeck aus erkunden konnten:

Sonnenuntergang Wilseder Berg – Lüneburger Heide

Mit seinen 168 Metern stellt der Wilseder Berg das ursprüngliche Zentrum der Lüneburger Heide dar. Kind, Hund und Kegel strömen beim schmaler werdendem Licht den Berg hinauf. Von Oberhaverbeck sind das etwa 3,5 Kilometer. Ein toller und auch schweißtreibender Weg durch die Heide. Wir haben die Räder dabei, hoppeln und schnaufen über die teils verwurzelten und steinigen Wege. Irgendwann müssen wir elegant abspringen, denn der letzte „Stich“ ist dann doch zu steil zum Fahren.

Du ahnst es, da oben entstehen gefühlte 5000 Bilder. Es ist wirklich schön und unausgesprochen finden sich Verbündete. Die Leute mit Stativ oder auch nur mit dicker Kamera. Es geht gesittet zu, man gönnt dem anderen durchaus auch den guten den allerbesten Blick und geht sich vorsichtig aus der Fotolinie. Tatsächlich entschuldigen sich Leute, dass sie sich „vor mich“ gesetzt hätten. Bis ich ihnen erkläre, dass ich mich doch eigentlich hinter sie gesetzt habe…. dolle Sache.

Ach komm, eigentlich willst Du die Heide im Sonnenuntergang sehen, oder?

Blick vom Wilseder Berg / Lüneburger Heide

Und hier:

Der Rückweg ist übrigens wirklich aufregend. Einige Streckenabschnitte führen durch den Wald und da ist es natürlich stockfinster. Wir haben gutes Fahrradlicht, so können wir sicher den Weg über Wurzeln und Steine zurückfahren. Es sind eine Menge Fußgänger unterwegs. Der Weg zieht sich, vor allem wenn es dunkel wird. Falls Ihr mal hier oben seid – denkt an eine Taschenlampe und warme Klamotten. Spätestens wenn die Sonne weg ist – und das vom Aufstieg feuchte T-shirt noch immer klamm ist – wird es hundekalt.

Sonnenaufgang am Totengrund

Für den Sonneaufgang hat Marcus sich den wohl beliebtesten Fotospot der Lüneburger Heide ausgesucht. Mittlerweile waren wir drei Mal dort. Einziger Haken – wir müssen gegen 5.00 Uhr oder eher los. Das ist nicht so meine Lieblingszeit, dieses Highlight im kühlen Camper zu verschlafen aber irgendwie auch keine Option. Der Finsternis im Wald zu Folge, ist ein rascher Adrenalinanstieg und damit Wachheit garantiert. Der Weg führt uns auf unseren Rädern zum gut 4 Kilometer entfernten Totengrund.

Ich weiß nicht, wie ich auf die Idee kam, dass wir garantiert alleine hier sind. Denn bald signalisieren einige Taschenlampen im düsteren Wald, dass sich neben uns noch einige weitere Fotografen auf den Weg gemacht haben. Irgendwie eine coole Stimmung.

In Summe werden es wohl später und übrigens jedes Mal so um die 20 gewesen sein – das war tatsächlich faszinierend, wieviele Menschen sich Samstag früh 4 Kilometer durch den finsteren Wald schlagen… um auf wabernde Nebelschwaden und den besten Sonnenaufgang aller Zeiten zu warten.

Der mal kommt oder auch mal nicht. In jedem Fall finden sich Zweckgemeinschaften, wird über Kameraequipment geplaudert oder einfach andächtig der Horizont samt den sich fleißig drehenden Windrädern hinter dem Totengrund beobachtet.2024 hatten wir Glück, wenn auch ohne Nebel aber die Sonne ist wunderschön aufgegangen.

 

Kleine Story zwischendurch:

Und während man so wartet, freut man sich über ein wenig Situationskomik.

Was war passiert? Trotz der vielen Leute ist es recht still. Wir starren in den Totengrund. Warten noch immer auf die Sonne und plötzlich ertönt hinter uns die uns allen bekannte und technische google.maps – Stimme:

„Sie haben Ihr Ziel erreicht.“

Ich denke, alle 20 Leute drehen sich gleichzeit mit einem lachenden Hallo um und sehen in das Gesicht desjenigen, der es nun endlich auch geschafft hat, am Totengrund anzukommen….

Ganz unabhängig vom Sonnenaufgang ist der Blick in den Totengrund dennoch wunderschön. Dunkelgrüner Wacholder bildet einen tollen Kontrast zum lila Heidekraut. Falls Du Dich jetzt wunderst, warum einmal Nebel ist, einmal nicht und einmal volle Sonne: Wir waren mittlerweile drei Mal beim Sonnenaufgang im Totengrund.

Nach Sonnenaufgang haben wir viel Zeit und erkunden den kleinen Wanderpfad, welcher rund um den Totengrund führt. Hier und da laden ein paar Bänke zum Verweilen ein. Immer wieder eröffnen sich neue Sichtachsen. Unzählige Male zücken wir die Kamera, wir kommen kaum vorwärts. Die Landschaft ist unbeschreiblich schön.

Doch Sonnenauf- und Untergang sind längst nicht alles, was es in der Lüneburger Heide zu erleben gibt. Es ist erstaunlicherweise viel Abwechslung hier möglich und ich könnte mir gut vorstellen, hier auch eine Woche zu verweilen.

Von Oberhaverbeck zum Pietzmoor

Neben unzähligen Wandermöglichkeiten kreuz und quer durch die Heide, gibt es in ungefähr 12 Kilometer Entfernung das Pietzmoor bei Schneverdingen zu entdecken. Der Weg mit dem Rad oder auch zu Fuß führt über gemischte Wegqualitäten. Wir passieren teils halbakrobatisch die groben und feinen Steine, Sandkuhlen, Wurzeln aber auch glatte Waldwege sind dabei. Hier mal eine Impression eines Radweges:

die schönsten Fotospots der Lüneburger Heide
auf dem Weg zum Pietzmoor bei Schneverdingen

Grundsätzlich orientieren wir uns mittlerweile ja fast nur noch über maps.me oder google-maps. Dennoch möchte ich lobenswert erwähnen, dass die Lüneburger Heide ziemlich gut und auch mit Kilometerangaben beschildert. So sollte sich hier keiner verlaufen oder verfahren.

Radfahren in der Lüneburger Heide
Wegweiser Lüneburger Heide

Wenn Du scharfe Augen hast, siehst Du, dass wir zum Pietzmoor nun links abbiegen müssen. Dann sind wir gleich da… weil die Tour aber doch ein wenig anstrengend ist, habe ich mich unterwegs mal gestärkt… Parasolpilz… (nicht nachmachen… natürlich habe ich nicht wirklich reingebissen, denn roh ist dieser Pilz giftig.)

Huuuunger… (Foto: Marcus Kahl / www.fotokahl.de)

Der Rundweg im Pietzmoor

…beginnt unscheinbar, nachdem wir den Touristenknoten samt Kremserstation rund um den Parkplatz Osterheide passiert haben.

Mit Ach und Krach finden wir am Einstieg zum Weg ein Plätzchen, wo wir unser Rad fest anschließen können. Fünf Kilometer haben wir nun Zeit, einen der beliebtesten Fotospots der Lüneburger Heide zu erkunden. Es geht es nun durch das Moor, welches rund 2,5 Quadradkilometer groß ist und sich derzeit in einem Renaturierungsprozess befindet. Der Besuch ist kostenfrei und übrigens später der Anlass, weshalb solch eine Fahrradtasche (*) nun immer mit am Start ist.

Wir wandeln über den gepflegten Holzbohlensteg und saugen Informationen der 10 Infotafeln auf. Hier geht es um die Entstehungsgeschichte aber auch um die Tier- und Pflanzenwelt. Und natürlich finden sich viele tolle Fotomotive. Richtig spannend ist es hier ganz sicher auch zum Sonnenauf- und Sonnenuntergang, dafür müssen wir wahrscheinlich noch viele Male in die Lüneburger Heide fahren, um all diese Spots zur besten Zeit zu besuchen.

Pietzmoor bei Schneverdingen / Lüneburger Heide

Unterwegs gibt es ein paar Bänke zum Rasten und natürlich gefühlte Tausend schöne Fotomotive. Am Ende der nahezu quadratisch angelegten Runde findet sich eine kleine Holzskulptur. Leider kein lebendes Exemplar einer Moorschnucke. Im Gegensatz zur Heidschnucke haben diese keine Hörner, können knietief im Wasser stehen, sich aus Moorlöchern selbst befreien und damit die Moorfläche beweiden.

Durch den starken Torfabbau in den Mooren, sind die Moorschnuckenherden nahezu überflüssig geworden und gehören zu den gefährdeten Haustierrassen. Im Pietzmoor beweiden Heidschnucken die Fläche. (Quelle: Infotafel an der Moorschnucke)

 

Moorschnucke im Pietzmoor
Moorschnucke im Pietzmoor

Zurück nach Oberhaverbeck wählen wir eine andere Wegvariante und ich kann mich einfach nur nochmals wiederholen – wir sind einfach begeistert von der Natur und deshalb lase ich einfach die Fotos sprechen.

Was ist der schönste Ort in der Lüneburger Heide?

Viele fragen sich, wo der schönste Ort der Lüneburger Heide ist. Eine berechtigte Frage, doch was macht eigentlich einen schönsten Ort zum schönsten Ort?

Besonders wenn man das erste Mal in die Lüneburger Heide reist, weiß man gar nicht so genau, wo man anfangen soll. Grundsätzlich ist die Gesamtheit der Naturerscheinung eine Wucht und im Prinzip ist es egal, wo du reingehst – es ist überall schön und du wirst unzählige Fotomotive finden.

Die Lüneburger Heide umfasst ein Gebiet von über 7000 Quadratkilometer (Quelle: Wikipedia). Natürlich hat man sofort das Bild von lila Heideblüte vor Augen. Neben dieser finden sich aber auch umfangreiche Geest- und Waldflächen. Naturräumlich gliedert sich die Lüneburger Heide in die Hohe Heide, die Ost-, Süd- sowie Luheheide und das Uelzener sowie das Bevenser Becken. Wir haben die Hohe Heide und einen kleinen Teil der Südheide bereist.

Der für mich schönste Ort ist der Wilseder Berg. Besonders zum Sonnenuntergang ist dies ein toller Fotospot in der Lüneburger Heide. Mehrfach hat uns der Berg mit ganz besonderen Lichtstimmungen überrascht.

Sonnenuntergang am Wilseder Berg
Sonnenuntergang am Wilseder Berg

Weitere Entdeckungen am Wegesrand

Der Gauß-Gedenkstein auf dem Wilseder Berg

Kommt man zum Sonnenuntergang hier hinauf, so fällt der mitten im Weg liegende Granitfindling wohl kaum auf, weil sich die Blicke eher in die Weite richten. Insofern hat mich das Relief, welches 1964 hier eingeweiht wurde, etwas überrascht. Carl Friedrich Gauß war seinerzeit Professor der Astronomie sowie Direktor der Sternwarte der Universität Göttingen.

Dieses Amt führte ihn 1820 zum königlich erteilten Auftrag, eine Landvermessung des Königreiches Hannover durchzuführen. (Quelle: Wikipedia)

Inschrift: „C.F. Gauß – 1777-1855 / Hannoversche Gradmesung – 1821-1825“

Das Heidekraut ganz nah

In der Lüneburger Heide findet man vor allem die sogenannten „Besenheide“ sowie die „Glockenheide“ – wahrscheinlich startet jeder mindestens ein Versuch, das Kraut formschön in die Kamera zu saugen. Gar nicht so leicht.

 

Ein Pilzhotel mit quietschgelbem Schleimpilz

Eher zufällig ist mir diese Baumwurzel mit vielerlei verschiedenen Pilzen und dem weithin sichtbar knallgelben Fleck ins Auge gefallen. Nun bin ich nicht so wahnsinnig bewandert, was Pilzkenntnis angeht. Aber die Nachfrage in einem Pilzforum bringt mir rasch die Antwort, dass es sich bei dem gelben Pilz streng genommen um einen Schleimpilz handelt, welchen man: Gelbe Lohblüte, Hexenbutter oder auch Mondkacke nennt. Diese Hexenbutter kann bis zu 20 cm große Bereiche einnehmen. Spannend finde ich, dass sich dieser Schleimpilz, auf der Suche nach Nahrung, über Oberflächen bewegt. (Quelle: 123pilzsuche.de)

Faszinierende Bäume, Tothölzer und Spinnennetze

Eine weiteres spannende Sache, die wirklich in die Augen fiel – sind unglaublich tolle Bäume und Tothölzer. Während das Heidekraut natürlich besonders bei sonnigem Wetter leuchtet und seine Pracht so richtig herausstellt, kommen die Gehölze und Spinnennetze vor allem bei düsterem, nebeligen Wetter zur Geltung. Wir hatten das Glück auch das zu erleben.

Ich komme kaum aus dem Schwärmen raus. Besonders die letzten Bilder zeigen es eigentlich ganz schön, dass die Heide sicherlich nicht nur zur Heideblüte eine Reise wert ist. Ich habe so die Ahnung, dass wir irgendwann auch noch mal zurückkehren werden.

Warst Du schon mal in der Lüneburger oder einer anderen Heide? Hast Du vielleicht sogar noch einen Tipp für mich, wo es mir in Bezug auf Heideblüte auch noch gefallen könnte? Schreib´es mir gern rein in die Kommentare.

Vielen Dank, dass Du auch heute mit mir durch die Lüneburger Heide gestromert bist. Ich hoffe, es hat Dir ein wenig gefallen. Wenn ja, dann schreib´ es mir gern in die Kommentare. Wenn nein – was hat Dir gefehlt? Schreib´ das ruhig auch rein.

Bis bald – bis zum nächsten Beitrag!

Autorin: Sandra Hintringer

 

Weiterführende Links:

https://www.lueneburger-heide.de/

 

 

5 Kommentare

  • Das sind ja wirklich wundervolle Fotos von der blühenden Heide! Einen Blumentopf mit Heide habe ich tatsächlich auch jedes Jahr in meiner Herbstdekoration, in Kombination mit einem Kürbis sieht das immer so toll aus. Die Lüneburger Heide ist gar nicht so weit entfernt, vielleicht sollte ich einen Kurztrip dorthin auch einmal einplanen. Danke für die Anregung.

    Antworten
    • Hallo Cornelia. Vielen Dank für das Feedback. Freut mich immer sehr, wenn Bilder oder Text gefallen. Ein Besuch der Heide lohnt sich auf jeden Fall – ich fand´ es fantastisch. Lg Sandra

      Antworten
  • Toller Beitrag mit noch tolleren Bildern! Ich mag die Heide total gern. War vor kurzem in der Schönower Heide bei Berlin und konnte aus dem Grinsen vor Freude nicht rauskommen. Die Lüneburger Heide toppt das aber nochmal.

    Liebe Grüße aus Berlin

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    • Hallo Theresa.

      Vielen Dank, freut mich, wenn Dir der Beitrag gefallen hat. Die Schönower Heide habe ich tatsächlich noch nie besucht – obgleich die ja einen Steinwurf von mir entfernt ist. Muss ich mal machen – guter Tipp – vielen Dank!

      Grüße zurück aus Potsdam 🙂
      Lg Sandra

      Antworten
  • Liebe Sandra,
    oh, ich kann die Enttäuschung so nachempfinden, wenn ihr extra so früh aufsteht und dann kein schöner Sonnenaufgang kommt! Die Fotos aus der Lüneburger Heide mit den Nebelschwaden im passenden Licht sich einfach immer traumhaft!
    Aber der Totengrund ist ja zum Glück auch ohne Sonnenaufgang wirklich schön! Zusammen mit dem Wilseder Berg hat es mir dort bisher am besten gefallen in der Lüneburger Heide.

    Liebe Grüße,
    Sina

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