Kleinstein und Arnstein: Unterwegs in der Sächsichen Schweiz
Selten aber es gibt diese Tage, da flattert mir einfach so ein Gastbeitrag rein. Heute ist mal wieder so ein Tag. Meine reise- und wanderbegeisterte Schwester Anja Hintringer hat schon einige Texte hier im Blog verfasst. Normalerweise ist sie es, die Menschen mit schönen Reisen glücklich macht. Doch wenn der Stift an ihrem Reisebüro fällt, geht sie gern auf Wandertour. Dieses Mal nimmt sie dich mit in die Sächsische Schweiz und um genau zu sein zum Kleinstein und zum Arnstein. Zugegeben, von diesen beiden Steinen habe ich noch nie was gehört und das obwohl ich schon viele Male in der Sächsischen Schweiz war. Umso schöner, dass wir alle auf diese Art was drüber erfahren dürfen. Danke vorab an dich, Anja! Und schon geht es los:
Inhalt:
Kleinstein und Arnstein – „Die Kleinen sind die Grossen“
Oft sind wir in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Die Schrammsteine, Wilde Hölle zum Carolafelsen, Affensteinpromenade, Gohrisch-, Pfaffen- oder auch der Lilienstein sind dann oft und gern immer wieder unsere Anlaufpunkte. Bieten Sie doch immer und immer wieder schöne Aussichten. Zu jeder Jahreszeit. Immer anders und immer wieder faszinierend und interessant. Jedes Mal suchen wir uns auch neue Ziele aus. Überrascht sind wir, dass nach so vielen Urlaubsaufenthalten in diesem geografisch kleinen Gebiet immer noch Wege nicht entdeckt sind.
Schwierige Stiegen wie die Zwillings- oder die Häntzschelstiege laufen beziehungseise klettern wir nicht. Die überlassen wir den wirklichen Kletterern mit Ausrüstung… 😊
Auf dem Weg zum Arnstein
Wir haben auf der Wanderkarte den für uns bis dato unauffälligen Arnstein im hinteren Kirnitzschtal entdeckt. Neugierig sind wir, da in Klammern „Ottendorfer Raubschloss“ steht. Eine kleinere Wanderung sollte es werden. Das passte laut Karte.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz Helfrichs Wiesen. Hier umgeschaut hat man gar nicht mehr so wirklich das Gefühl, in den Steinen zu sein. Langweilig? Keineswegs! Eine Übersichtskarte vor Ort gibt noch einmal Orientierung. Und los geht´s. Der Weg startet moderat und führt leicht bergan in Richtung Neumannmühle. Unten im Tal begleitet uns parallel die Straße – nur wenige Autos sind hier unterwegs. Aufmerksam schauen wir links und rechts am Wegrand und so fällt uns dieser Blütenstand auf. Im Sommer blüht das Schmalblättrige Weidenröschen übrigens rosa.
Auf dem Weg zum Arnstein kommen wir bereits am rechts liegenden Kleinstein vorbei, heben uns diesen aber für unseren Rückweg auf. Immer entlang auf dem geschwungenen Malerweg passieren wir die Städelschlüchte, den Städelschlüchteturm – ein größeren Kletterfelsen und den Grünling – einen kleineren Kletterfelsen. Hier halten wir inne und beobachten, wie unter Anleitung und gesichert am Seil drei Kinder nacheinander auf diesen Stein raufklettern. Respekt! Das hat uns imponiert.
Die Naturentwicklung ist hier beeindruckend. Viele Fichten sind dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Wir finden das gar nicht so negativ. Es entwickelt sich eine unglaublich vielfältige Vegetation zwischen den abgestorbenen Bäumen. Wir sehen junge Kiefern, Fichten, Tannen, ganz viele Buchen, Gräser, Farne, Moos.
Es macht Spaß, hier an dieser Stelle den Malerweg zu gehen. Man spürt die Energie. Neuer Wald entsteht und dann geht es schon auf den Arnstein:
Der Weg zum Arnstein folgt nun dem Reitsteig. Es geht gefühlt einmal um den Stein herum (ist aber nicht so). Nach einem schönen, durch den Wald führenden Aufstieg mit Treppen, Stufen und einigen Kletterpassagen, sind wir oben. Die Aussicht in die hintere Sächsische Schweiz ist toll! Wir schauen bis zum Falkenstein und zum Bloßstock. Rechts liegt der Neue Wildenstein mit dem bekannten Kuhstall und der Himmelsleiter.
Die Zisterne des ehemaligen Raubschlosses ist leicht zu entdecken. Von einer kleinen Höhle und Felsenbildern haben wir erst nachträglich gelesen. Ein guter Grund, irgendwann noch einmal zum Arnstein zu wandern. Wir genießen… und sind fast allein hier oben. Diese Seite des Kirnitzschtals ist weniger überlaufen. Zeit für ein Picknick!
Und dann geht´s direkt zum Kleinstein
Nach unserer Stärkung starten wir unseren Rückweg und freuen uns auf den Kleinstein. Hier soll es eine größere Höhle geben. Wir sind gespannt. Auch dieser Anstieg macht Laune. Es geht über viele Treppenstufen am Felsen bergan, durch einen natürlichen kleinen Tunnel bis hoch auf den Stein.
Das Miniplateau ist zerklüftet. Erst einmal möchten wir wie immer die schöne Aussicht genießen…
Wir kommen wie so oft hier in der Region mit anderen Wandersleuten ins Gespräch und tauschen uns über unsere Erlebnisse und Erfahrungen und die Entwicklung des Waldes aus.
Auf dem An- beziehungsweise dem Abstieg (je nachdem, wann ihr zur Höhle gehen wollt) gibt es einen Seitenabzweig. Dieser führt zur Kleinsteinhöhle.
Und wieder geht es einige Stufen nach oben… Dann sind wir da und überrascht und beeindruckt. So groß hatten wir uns die Kleinsteinhöhle nicht vorgestellt. Die Sonne scheint und so können wir einige schöne Fotos „knipsen“.
Wir verweilen und starten dann irgendwann den kleinen Abstieg zurück zum Malerweg und wandern gemütlich zurück zum Parkplatz Helfrichs Wiesen.
Eine schöne, nicht zu anspruchsvolle Wanderung durch ein Stück „Waldkindergarten“ geht zu Ende. Klare Empfehlung für diese Auszeittour!
Wer kein Picknick dabei hat und gemütlich einkehren möchte, dem empfehlen wir unbedingt die in der Nähe liegende Buschmühle. Urige Einrichtung, nette Bedienung und leckeres Essen erwarten Euch.
Kompakte Infos zur Tour
Distanz: 7,5km
Höhenmeter – laut Tracking App zeigt jeweils 100m bzw. 150m
Parkplatz Helfrichs Wiesen: Stand Herbst 2022 kostenfrei
Schlussbemerkung der Redaktion
Ja vielen herzlichen Dank Anja, dass Du uns dieses Fleckchen Erde ein wenig näher gebracht hast. Ich persönlich möchte da jetzt unbedingt auch mal hin – eine Frage, die mir gekommen ist: Ihr hattet also Picknick dabei +++ und +++ seid eingekehrt? 😉 Im Wandertipp schreibst Du, wer kein Picknick hat, darf gerne einkehren?
Spaß bei Seite: Ein toller Beitrag der mal wieder Lust auf die Sächsische Schweiz macht.
Falls ihr Fragen zum Beitrag habt – immer gern rein damit in die Kommentare und ansonsten schaut gern demnächst hier wieder vorbei. Wie immer schlummern noch eine Menge Reisefotos in den Schubladen.
Und hier kannst du dich übrigens durch Anjas gesammelte Werke stöbern:
- https://www.tripp-tipp.de/das-baybachtal-traumschleife-im-hunsrueck/
- https://www.tripp-tipp.de/auf-ins-unbekannte-allgaeu/
- https://www.tripp-tipp.de/eine-ueberraschend-schoene-reise-nach-oesterreich-im-september-2017/
- https://www.tripp-tipp.de/kleinwalsertal/
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