Tripp Tipp

Unterwegs mit der Zillertal Aktivcard

Lesedauer 7 Minuten
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Blick auf den Schlegeisstausee

Schon oft besuchten wir das Zillertal in Tirol.

Dieses Mal haben wir uns spontan für den Kauf einer sogenannten „Zillertal Aktivcard“ entschieden.

Sie kostet für 6 Tage 60 Euro (das war der Preis 2015) – Stand Juli 2023 mittlerweile 112 Euro für einen Erwachsenen. Das klingt vielleicht erst einmal viel, doch dass es, wie ich finde, ein ziemlich gutes Angebot ist – darüber möchte ich in diesem Blogpost berichten. Komm also mit auf eine kurze Reise ins Zillertal…

Wo kann man die Zillertal Aktivcard erwerben?

Wir haben die Zillertal Aktivcard an unserem ersten „Kartentag“ direkt morgens am ersten Lift gekauft. Denn das ist eine der Besonderheiten der Zillertal Aktivcard. Täglich darf man eine Berg- sowie eine Talfahrt mit einer von 10 Gondeln machen. Hier mal ein erstes Rechenbeispiel. Würde man täglich die Berg- und Talfahrten rund um Mayrhofen einzeln zahlen, kommt man pro Berg- oder Talfahrt auf 17 Euro. 19,50 (Stand Juli 2023). Das ganze an 6 Tagen jeweils hoch und runter ergibt insgesamt 234 Euro.

Also: Gekauft.

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…unterwegs mit der Zillertal Aktivcard.

Tag 1 mit der Zillertal Aktivcard

Wir starten also zunächst mit dem Ramsberglift. Wirklich eine Erfahrung. Einen Einzelsessellift habe ich ja extrem lange schon nicht mehr erlebt. Der Lift ist 1986 gebaut und leider mittlerweile um genau zu sein im Jahr 2015 unersetzt still gelegt. Wir hatten zumindest noch das Glück, damit zu fahren. Total chillig fahren wir durch duftende und blühende Almwiesen auf zur Sonnalm.

Im Ramsberglift - unterwgs mit der Zillertal Aktivcard
Im Ramsberglift.

 

Die Gemütlichkeit endet jäh. Wir steigen pustend und schwitzend auf zur Gerlossteinwand und werden mit einem phantastischen Ausblick belohnt. Über die Alte Kotahornalm geht es vorbei an der Karlaalm runter Richtung Gasthof Thanner in Brandberg. Wir sind etwas im Vorteil – wir haben schon einmal im Gasthof Thanner übernachtet und wissen, dass hier der Bus Richtung Mayrhofen startet.

Und Bus ist ein gutes Stichwort in Bezug auf unsere Zillertal Aktivcard, denn fast alle Busse darf man kostenfrei benutzen. Einzige Ausnahme bilden wenige Privatbusse, der Dampfzug oder einzelne Mautstrecken. Da fallen Extragebühren an. Also auf zum Gasthof Thanner, ab in den Bus. In wenigen Minuten sind wir wieder am Bahnhof Mayrhofen wo wir in die Zillertalbahn einsteigen und ebenso kostenfrei zurückfahren nach Hippach.

einzeln gezahlt hätte dieser Tag 2015 gekostet: 11,90 Euro

Tag 2 unterwegs mit der Zillertal Aktivcard

Für den zweiten Tag ist nicht so gutes Wetter gemeldet, also suchen wir uns dank unserer Karte ein Ziel mit längerer Fahrstrecke aus. Wir entscheiden uns von Hippach aus zur Spieljochbahn in Fügen zu fahren. Wie schon erwähnt ist auch die Zillertalbahn im Preis inkludiert. Dann geht es also mit der Gondel zum Spieljoch. Weiter hoch laufen lohnt tatsächlich nicht, denn es ist neblig und nix zu sehen. Wir entscheiden uns mit Blick auf die Uhr für den straffen Wanderschritt. Vorbei an der Geolsalm. Kurzer Suppenstop an der Gartalm und weiter über den Loassattel nach Hochfügen. Eine wirklich tolle und empfehlenswerte Strecke. Unzählige Alpenrosen säumen den gut gehbaren Weg.ZT-04

Einzig ein Geröllfeld muss überquert werden. Nach knapp 3 Stunden sind wir da, wo sonst im Winter absolut der Bär steppt. Hochfügen. Heute sind wir froh einen Automatenkaffee im einzigen offenen Imbiss zu bekommen. Knabbern bei Nieselregen unsere mitgebrachten Honigwaffeln. Nach kurzer Wartezeit steigen wir wieder in den Bus und fahren zurück zum Bahnhof Fügen. Von hier aus – Du ahnst es – zurück mit dem Zug nach Hippach.

ZT-05Einzeln bezahlt hätte dieser Tag gekostet: 23,50

Tag 3 im Zillertal

Heute schöpfen wir unsere Zillertal Aktivcard nicht wirklich aus, denn wir fahren von Hippach zum Schlegeisstausee um von dort zur Übernachtung auf der Olperer Hütte aufzubrechen. Also erst wieder mit der Zillertal Bahn nach Mayrhofen. Dann steigen wir am Bahnhof in den Bus. Die Fahrt im Bus ist mautpflichtig und wir müssen 3,20 pro Person dazu zahlen. Interessant für Nachwanderer – die Fahrt bis zum Gasthaus Breitlahner wäre komplett kostenfrei.

Am Bahnhof Mayrhofen starten sämtliche Busse und wir bekommen mit, dass die Karte gut genutzt wird. Es bilden sich ein paar Menschentrauben auf den doch recht kleinen Bussteigen. Irgendwie kommen jedoch alle mit und bei Bedarf werden Extrabusse eingesetzt.

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Hängebrücke auf dem Weg zum Friesenberghaus

Einzeln bezahlt hätte dieser Tag gekostet: 9,90

Tag 4 – Ein Tag im Schnee

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…und ich wollte doch so absolut nicht über Schneefelder!!!

Auch heute sind wir sparsam im Einsatz mit der Zillertal Aktivcard. Da wir auf der Olperer Hütte übernachtet haben, besteht keinerlei Möglichkeit auch nur irgendwas zu fahren, denn wir befinden uns auf 2398 Meter. Kurz nach 8 starten wir also per pedes zunächst zum Friesenberghaus und entscheiden uns dort für den Abstieg ins Tal zum Gasthaus Breitlahner.

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Hier wird die Karte wieder interessant, denn ohne jegliche Zuzahlung fahren wir nach Mayrhofen zurück. Einziger Haken – zwischen 14.15 und 16.15 fährt nix, das heißt eine gute Stunde sitzen wir im Gras und warten bonbonlutschend auf den Bus. Mir war es ganz angenehm, denn so konnte ich ein wenig die tolle Wanderung nachklingen lassen.

Man könnte auch ins Gasthaus einkehren – aber nach dem mehr als dreistündigen Abstieg wollten meine Beine nirgends mehr hinwandern. In Mayrhofen trinken wir gemütlich zur Belohnung noch ein Kaffee und fahren mit der Zillertalbahn sowie eine Station mit dem Dörferbus.

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Friesenberghaus

Einzeln bezahlt hätte dieser Tag gekostet: 6,50 Euro

Tag 5 – mit der Zillertal Aktivcard auf den Ahorn

Heute wollen wir es etwas langsamer angehen und entscheiden uns für die Fahrt auf den Ahorn. Wir kennen die Strecke noch vom letzten Jahr und wandern zur sehr beliebten Edelhütte. Nach einer kurzen Rast geht es wieder zurück mit der Gondel nach Mayrhofen und mit dem Zug zurück nach Hippach.

Einzeln bezahlt hätte dieser Tag gekostet: 21,00 Euro

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Tag 6 – Hinauf auf den Penken

Da wieder ein wenig Regen gemeldet ist und wir eigentlich am Ende unseres Urlaubs die Zeit ein wenig ausklingen lassen wollen fahren wir heute zunächst mit dem Zug nach Mayrhofen. Umstieg in den Bus Richtung Hintertux. Ausstieg an der Haltestelle Finkenberger Almbahnen.

Da gerade die Penkenbahn in Mayrhofen runderneuert wird und wir uns im Juni noch in der Vorsaison befinden, ist die Finkenberger Almbahn die einzige Möglichkeit auf den Penken hochzufahren. Gesagt getan. Regen empfängt uns auf dem Gipfel und so spazieren wir nur ein wenig auf den kleinen Rundwanderwegen herum. Von der Bergstation der Kombibahn können wir einen Blick auf die Baustelle der Bergstation Penken erhaschen. Es wird fleißig geackert und wir sind schon sehr gespannt, ob diese Bahn tatsächlich die unglaublichen Massen an Skifahrerern wegschlucken wird. Auch wir haben schon schön Schlange gestanden, insofern begrüßen wir die Erneuerung.

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Wir kehren ins Penkenjochhaus ein um dann hinterher noch ein wenig aus den hütteneigenen Liegestühlen Richtung Lanersbach zu schauen. Mit der Gondel geht es wieder runter nach Finkenberg.

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Teufelsbrücke
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Blick in die Schlucht

Mit wenigen Schritten erreichen wir die Teufelsbrücke. 43 Meter über der Schlucht staunen wir nicht schlecht über die immer noch stabile Holzkonstruktion, welche die Ortsteile Dornau und Persal miteinander verbindet.Von hier aus geht ein schöner Weg entlang der Klamm Richtung Mayrhofen.

Ob des einsetzenden Regens entscheiden wir uns dann doch lieber für die Rückfahrt mit dem Bus und landen ganz zufälligerweise im Stadtcafe. Ein kleines Gewitter nähert sich. Leute eilen hektisch umher, Gläser fallen und so entscheiden auch wir uns zum Rückzug. Der Dörferbus fährt direkt beim Gemeindeamt und bringt uns in einer idyllischen Fahrt zurück nach Hippach.

Einzeln bezahlt hätte dieser Tag gekostet: 24,50

Summa summarum sind wir insgesamt für 97,30 Euro gefahren. (und nochmal wichtiger Hinweis – die Zahlen beziehen sich auf unseren Aufenthalt im Jahr 2015. Ganz sicher weichen sie mittlerweile ab).

Geld ist das eine, doch welche Vorteile hat denn diese Karte eigentlich noch?

  1. -einfach mal eine andere Perspektive als immer nur aus dem eigenen PKW zu schauen
  2. -kein lästiges Gesuche nach Kleingeld an Bus & Bahn & Co
  3. -keine Parkplatzsuche und vor allem keine Parkgebühren
  4. -alle Mitfahrenden können entspannt aus dem Fahrzeug schauen, bei der Fahrt mit dem Pkw muss ja sonst einer immer konzentriert das Geschehen auf der Straße verfolgen
  5. -spontane Routenänderungen sind möglich, da es eigentlich immer einen Bus gibt. Sämtliche Bus- und Zugfahrpläne sind im Prospekt der Zillertal Aktivcard übersichtlich aufgelistet
  6. -und last but not least – der Umweltschutz! öffentliche Verkehrsmittel sind zum Schutz der Alpen umweltfreundlicher

Ich kann diese Karte also uneingeschränkt empfehlen. Wir haben die 6 Tage Karte gehabt. Ebenso kannst Du sie auch für 3, 9 oder 12 Tage kaufen. Es gibt sogar noch mehr Vergünstigungen, die wir alle gar nicht in Anspruch genommen haben. Insgesamt 65 Vorteilspartner gewähren meist bis zu 10% Rabatt auf Eintrittsgelder oder Einkäufe.

Und nun interessiert mich natürlich, wie Du über solche geschnürten Pakete denkst. Nutzt Du sie und wenn ja, welches kannst Du empfehlen?ZT-42

 

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